[Reise] Wenn einer eine Reise tut… Teil III

Der gÖTTERGATTE hat fleißig seinen Reisebericht weitergeschrieben. Viel Spaß!


Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer. Doch bevor es losging, das obligatorische Frühstück, denn *mahnend den Finger heb* das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages *Finger wieder runternehm*, oder anders ausgedrückt, ohne Mampf, kein Kampf! Also schnell etwas Müsli in den Mund geschaufelt, etwas Brot und noch ein bisschen Obst gegessen und los geht’s zum dritten Ta… ach nein, Moment, da war ja was… also auf zum zweiten Tag Dubai!

Den zwar kurzen, aber in der Hitze doch irgendwie sehr langen, Weg zur Metro sparte ich mir und stieg direkt vorm Hotel in ein Taxi. Gemütlich plaudernd brachte der Taxifahrer mich zur Dubai Mall. Der Eingang entsprach zwar nicht ganz meiner finanziellen Preisklasse, denn überall funkelte und glitzerte es aus den Nobelboutiquen von Gucci, Prada und Co. aber außer ein paar wenigen Dekoartikeln gab es dort eh nichts spannendes zu sehen. So suchte ich mir durch das Gewirr aus Gängen meinen Weg zur Dubai Fountain, an dem ich am Tag zuvor bereits ein paar Bilder geschossen hatte. Da es heute ein paar wenige Grade kühler war, wagte ich einen erneuten Abstecher an den künstlichen See. Es waren noch wenige Menschen unterwegs und so konnte ich noch ein paar Bilder vom Burj Khalifa und dem ebenfalls an dem See liegenden Hotel schießen.

Außerdem erspähte ich ein paar Taucher, welche die Fontänen des Springbrunnen warteten, sowie einen kleinen Tauchroboter der emsig über den Grund des Beckens summte und die, meiner Meinung nach, wenigen Schmutzpartikel aufsaugte.

Ich hielt mich dabei aber sicherheitshalber trotzdem im Schatten, da die Sonne schnell höher stieg und erbarmungslos auf die Stadt am Persischen Golf niederbrannte. Nach einiger Zeit suchte ich die Kühle der Dubai Mall auf und fand nach etwas Suchen auf meinen Weg zum Dubai Aquarium.

Schon von der Mall aus kann man einen Blick durch das riesige Aquariumschaufenster werfen, hinter dem hunderte verschiedener Fischarten herumschwimmen.

Ab und zu sieht man auch den ein oder anderen mutigen Touristen zwischen den Haien, Rochen und sonstigen Schuppentieren herumschwimmen. Also zumindest kurz, bevor ein hungriger Hai… nein, Spaß beiseite, die Raubfische werden natürlich regelmäßig gefüttert, damit sie keine Taucher anknabbern. Auf das Vergnügen mit den Haien herumzupaddeln verzichtete ich, dafür gönnte ich mir ein anderes prickelndes Erlebnis, doch dazu später mehr. Vom Erdgeschoss, suchte ich mir über mehrere Rolltreppen den Weg zum Eingang des Aquariums in der dritten Etage. Mit meiner Eintrittskarte und meinem ganz persönlichen Bonus betrat ich schließlich das Aquarium durch einen Tunnel und sah bereits etliche kleinere Rochen und Haie um mich herumschwirren.

An jeder Ecke standen Infobildschirme herum die über Herkunft, Fressgewohnheiten und Lebensweise der einzelnen Fischarten informierten.

Als nächstes drang der, für ein Aquarium, eher untypische Schrei eines Papageis an mein Ohr und tatsächlich kam ich in einen Urwaldähnlichen Bereich, in dem einige Papageien herumflatterten und lauthals ihre Meinung kund taten. In den kleineren Becken schwammen allerhand bunte und zum Teil auch komisch anzusehende Fische und Seesterne aus den unterschiedlichsten Ecken der Erde herum.

Nach diesem ersten Rundgang, war es Zeit für mein Highlight des Tages. Da man nicht jeden Tag dazu in der Lage ist, habe ich mich beim Kauf der Eintrittskarte dazu entschieden eine der angebotenen Attraktionen wahrzunehmen. Da tauchen aufgrund meines Rückfluges am kommenden Tag nicht in Frage kam, entschied ich mich dazu, einfach mal ein paar Rochen zu füttern. Nein, nicht was Du, lieber Leser jetzt denkst, mir war nicht schlecht! Ich wurde durch einen Nebengang in der Nähe des Eingangs quasi hinter die Kulissen geführt, wo ich nach einer kurzen Einweisung durch einen Tierpflegers eine Anglerhose anziehen und dann in einen Randbereich des großen Meerwasserbeckens steigen durfte. Ich bekam auch einen kleinen Eimer mit Futter (kleinere für die Rochen vorbereitete Fische). Der Pfleger nahm eine Klingel und lockte damit die Rochen an, die hungrig wie sie waren, auch bald angeschwommen kamen. Anfangs noch ein wenig zaghaft hielt ich die Fische wie beschrieben locker in der Faust neben meinem Bein. Die Rochen näherten sich schnell und sogen mir die Fische schneller aus der Hand als ich ihnen Nachschub geben konnte. Die meisten der Rochen waren etwa 30 bis 40 Zentimeter im Durchmesser, aber auch ein größerer Rochen, mit fast einem Meter Durchmesser, traute sich zur Futterausgabe. Der Pfleger drückte mir einen Futtereimer nach dem anderen in die Hand (insgesamt glaube ich waren es fünf oder sechs kleine Eimer mit Fischen, die ich an die Rochen verfütterte) und bemühte sich die unabsichtlich angelockten, aber nicht minder hungrigen anderen Fische abzuwehren. Einer schaffte es dennoch an ihm vorbei und schnappte mir schneller als wir beide gucken konnten einen Fisch aus der Hand.

Mit den Erinnerungen an dieses unvergessliche Erlebnis ging ich nach etwa einer halben Stunde grinsend in den Besucherbereich zurück. Mein Weg führte weiter durch das Aquarium, durch den abgedunkelten Bereich in dem einige wenige heimische Tiere zu beobachten waren, an einigen Schleiereulen und Chamäleons vorbei zu den Pinguinen (auf den Bereich mit den heimischen Schlangen verzichtete ich dankend) und schließlich zu „IHM“!

ER ist niemand geringeres als King Croc, ein ca. 40 Jahre altes, fünf Meter langes und 750 kg schweres australisches Salzwasserkrokodil. Dagegen wirkten die meisten der Alligatoren, welche die Prinzessin und ich knapp anderthalb Jahre zuvor in Florida beobachten konnten, fast harmlos. Bei guter Pflege wird erwartet, dass King Croc in den nächsten 50 Jahren noch einiges an Gewicht und auch Länge zulegen wird. Na hoffentlich reicht da das große Becken für seine königliche Hoheit.

Entgegen unserer sonstigen Überzeugung, keine Bilder zu kaufen, die in manchen Attraktionen von den Touristen geschossen werden, kaufte ich hier allerdings doch ein Bild, mit dem ich die Prinzessin neidisch machen wollte. Was mir auch ein bisschen gelungen ist.

Nach der großen Runde durch das Aquarium schlenderte ich zurück ins Erdgeschoss um nochmal einen Blick auf das große Meerwasserbecken zu werfen, und zwar aus nächster Nähe! Der Bereich zu diesem Becken ist durch eine kleine Absperrung von den Besuchern der Dubai Mall abgegrenzt. Zwar kann jeder einen Blick auf das Becken werfen, aber wirklich dicht ran, bzw. drunter kommt man nur mit der Eintrittskarte. Drunter, fragt ihr Euch? Ja, drunter, sage ich, denn durch das Becken für ein ca. 2 m hoher Tunnel, der den Besucher atemberaubende Blicke auf die zahlreichen Fische gewährt. So kann man zum Beispiel einem Hai direkt ins Auge, oder ins Maul schauen, oder den riesigen Rochen beim majestätischen Gleiten durch das Becken zu sehen und ist nur eine Armlänge von ihnen entfernt…

 

Den Rückweg zum Hotel trat ich am frühen Nachmittag wieder mit dem Taxi an. Ich bat den Fahrer um einen kleinen Umweg zum berühmten, oftmals als 7-Sterne-Hotel bezeichneten, Burj al Arab zu machen, was aufgrund des relativ geringen Verkehrs keine Umstände machte.

Es ist zwar nicht das größte Hotel in Dubai, aber wegen des angebotenen Service wohl das luxuriöseste Hotel der Welt. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Eine einfache Übernachtung mit Frühstück findet man selten unter einem vierstelligen Betrag. Aber das Konzept scheint trotz der Preise aufzugehen. Warum auch nicht? Auch Leute, die bereit sind diese Preise zu zahlen, sollen Urlaub machen.

Den Rest des Nachmittags ruhte ich mich Hotel aus und schrieb noch ein paar Postkarten. Am frühen Abend wartete ich dann in der Lobby auf die Abholung für das gebuchte Abendprogramm. Ich traf auch ein älteres, brasilianisches Ehepaar wieder, mit denen ich am Nachmittag bereits ein wenig geplaudert hatte. Auch sie warteten auf Abholung. Auf welche sollte sich später noch zeigen. Sie waren auch nicht alleine, denn scheinbar war der halbe Familienclan in dem Hotel untergebracht und alle stiegen nach einiger Zeit in einen Bus ein, der vor dem Hotel vorfuhr. Ich wurde kurz darauf von einem privaten Fahrer abgeholt, aber schließlich trafen wir uns alle am Dubai Creek, dem Wasserhandelsweg des alten Dubai, wieder. Wir fuhren mit einem, zu einem schwimmenden Restaurant, umgebauten Dhau über den Dubai Creek und bestaunten die nächtliche Kulisse Dubais bei einem leckeren, traditionellen Abendessen.

Da es in dem Boot, wegen der Menge der Gäste und der Küche relativ warm und etwas stickig war, ging ich nach dem Essen wieder aufs Oberdeck und ließ mir den abendlichen Wind um die Nase wehen. Dabei kam ich auch kurz mit der Touristenführerin der brasilianischen Reisegruppe, die auch deutsch sprechen konnte, ins Plaudern. Auf dem Boot wurde dann eine kleine Tanzvorstellung geboten, die der Darbietung aus dem Wüstencamp meines Ausfluges am Vortag sehr ähnelte, darum suchte ich schnell das Weite, bevor der Tänzer sich wieder „Freiwillige“ aus dem Publikum suchte, um seine Tanzschritte zu wiederholen. Den brasilianischen Gästen schien es sehr zu gefallen, denn es erklang jede Menge Lachen und Applaus. Warum es so viele Brasilianer waren, erfuhr ich kurze Zeit später, als sie sich alle auf dem Oberdeck versammelten, erklärte mir ihre Führerin, dass eines der Paare seinen Hochzeitsschwur erneuern wollte. Nach 35 Jahren! Ziemlich beeindruckt, gratulierte ich im Anschluss an die Zeremonie auch und erklärte, dass ich in dem Jahr, als sie heirateten, geboren wurde. Mit einigen der Gäste aus dem Hotel plauderte ich dann auf der Rückfahrt zum Anleger, wo wir uns verabschiedeten, da mein Fahrer schon wartete, aber der Bus noch nicht da war. Auf der Rückfahrt zum Hotel sprach ich noch mit dem, ebenfalls im Auto sitzenden Pärchen, denn der Fahrer ließ sich nicht zu einem Gespräch aus der Reserve locken. Spät abends erreichten wir schließlich das Hotel, wo ich gut gesättigt und erschöpft ins Bett fiel.

© nxcalibur, a.k.a. dER gÖTTERGATTE

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