Turnbeutel, überall sieht man Turnbeutel. Ob auf den Rücken von Groß und Klein oder in Läden im Kassenbereich, in der Stadt beim Bummeln oder auf einer Sightseeingtour, beim Sport in der Schule oder bei einem Spaziergang im Park. Der Turnbeutel ist im Moment nicht mehr wegzudenken. Anfangs machte der Turnbeutel bei mir nicht so einen Reiz aus. Ich finde Trends meistens dann erst toll, wenn sie bald schon wieder out sind. Aber der Turnbeutel hält sich wacker. Und auch ich wurde mittlerweile angesteckt.
Im Laden einen Turnbeutel kaufen ist das eine, aber selber einen gestalten und kreativ werden, das macht das Individuelle aus. Einige Turnbeutel habe ich schon genäht, nutzte dafür das eine oder andere Tutorial und kann meine eigene, mit der Zeit entstandene Variante mittlerweile im Schlaf.
Das Internet verfügt über viele verschiedene Anleitungen, aber ich dachte, ich vervollständige die Sammlung im weltweiten Netz mal noch mit meiner eigenen. Und da ich noch am Anfang meiner „Tutorialkarriere“ bin, macht sich so eine Turnbeutelanleitung als Übung doch ganz gut.
Möchtest Du auch Deinen eigenen, ganz persänlichen Turnbeutel nähen? Dann findest Du hier meine Anleitung zu Deinem ganz individuellen Turnbeutel.
Was Du brauchst:
- Stoffe für Innen und außen und für den Tunnelzug
- Kordel
- Nähmaschine, Nähgarn, Stoffschere, Stecknadeln, Markierstift, Lineal, Bügeleisen
- Ösen Durchmesser 11mm und Zubehör
So geht’s:
- Schneide aus dem Außenstoff und dem Innenstoff je zwei Rechtecke in den Maßen 37x47cm Die Maße deines Turnbeutels kannst Du natürlich je nach Geschmack verändern. Außerdem schneidest Du noch zwei Stoffstreifen in den Maßen 37x10cm für den Tunnelzug zu. (Die 37cm entsprechen der Breite der zugeschnittenen Außen- und Innenstoffteile. Wenn Du andere Maße fürden Turnbeutel wählst so musst Du die Länge der Stoffstreifen deinen Maßen anpassen) Für die Kordel benötigst Du 2x 150cm – 200cm (je nach Deiner Körpergröße)
- Versäume die Enden der Stoffstreifen für den Tunnelzug, indem Du die kurzen Kanten zwei Mal 1cm umschlägst, bügelst und dann Nähfüsschenbreit mit der Nähmaschine feststeppst.
- Lege einen Stoffstreifen nun an der Längsseite zusammen, sodass die „schöne“ Seite nach außen zeigt und bügel den Bruch. Nun leg einen Außenstoff rechts auf rechts auf den Innenstoff. Dazwischen legst Du an die obere Kante mit der offenen Seite nach oben den soeben gefalteten Stoffstreifen. Stecke alles mit Stecknadeln oder Stoffklammern, so wie ich es gemacht habe, fest. Nun steppe die Kante nähfüsschenbreit fest.
Wiederhole diesen Schritt mit dem anderen Stoffstreifen und Außen und Innenstoffteilen.
- Falte die beiden soeben zusammengenähten Innen- und Außenteile auseinander und lege nun die Teile so aufeinander, dass die beiden Innenstoffteile rechts auf rechts und die beiden Außenstoffteile aufeinander liegen. Achte dabei darauf, dass die beiden Nähte, die Außen-und Innenstoff zusammenhalten genau übereinander liegen.
- Stecke die Stoffe rundherum mit Stecknadeln fest und markiere Dir an der unteren Kante des Innenstoffs einen Nähbeginn und ein Nähende, denn du musst ein Stückchen offen lassen, um den Beutel dann zu wenden.
- Nähe die Teile rundherum nähfüsschenbreit fest. Lasse dabei den Bereich zwischen den beiden Markierungen als Wendeöffnung geöffnet. Beachte am Anfang und am Ende die Nähte zu verriegeln, sonst trottelt die Naht während des Wendens auf.
- Runde die Ecken mit der Schere ein bisschen ab und wende den Beutel durch die Wendeöffnnung.
- Schließe die Wendeöffung knappkantig mit der Nähmaschine. Nun kannst Du den Innenbeutel in den Außenbeutel stecken und alles schön glatt streichen und die Ecken nach außen drücken.
- Nähe nun die Ecken fest. Miss dafür 4,5cm von der Ecke an der Kante entlang ab (siehe Bild) und verbinde die Punkte dann mit dem Markierstift. Jetzt kannst Du entlang der Linie mit der Nähmaschine feststeppen.
- Bringe die Ösen an den Ecken an. Die Anleitung dafür findest Du auf der Verpackung oder hier. Ich muss dazu sagen, die Ösen müssen natürlich durch die vier Stoffschichten. Ich habe immer noch ein bisschen mit einer feinen Stoffschere nachhelfen müssen. In diesem Beispiel war der Außenstoff jedoch so dick, dass ich nicht mal annähernd mit dem Zubehör der Verpackung durch kam. Da musste ich gänzlich vorsichtig mit der Schere das Loch reinschneiden. Hat auch funktioniert. Aber vorsichtig, nicht dass das Loch zu groß wird.
- Sind die Ösen angebracht musst Du nur noch die Kordeln mit Hilfe einer Stecknadel durch den Tunnelzug und die Ösen fädeln und dann festknoten. Da ich noch weiß wie blöde ich mich das erste Mal dabei angestellt habe die Kordeln einzufädeln, habe ich das Ganze mal in dem Foto eingezeichnet.
Wenn die Kordel sehr dick ist empfehle ich es so wie in meinem Beispiel zu machen. Ist die Kordel dünner kannst Du auch mit einem Ende durch die Öse und dann beide Enden zusammenknoten.
Nun ist Der Turnbeutel fertig.
Ich hoffe die Anleitung war verständlich und ich habe nichts vergessen. Nachdem ich nun das erste Nähtutorial geschrieben habe muss ich sagen, es ist gar nicht so einfach immer die richtigen Worte zu finden. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Und ich bleibe auf jeden Fall dran.
Nachfolgend noch ein paar Beispiele:
Pingback:Eitler Pfauen-Rucksack | Wollkommen - in meiner Welt
Tolle Anleitung, sehr gut verständlich und schön bebildert. Vielen Dank dafür. Und hier mein Ergebnis: https://wollkommen.wordpress.com/2017/08/13/eitler-pfauen-rucksack/
Pingback:Nur für mich: Sommerrucksack | Wollkommen - in meiner Welt
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