[Reise] USA-Westen – San Francisco III

Der frühe Vogel fängt den Wurm, oder in unserem Fall, die Frühaufsteher nehmen das erste Cable Car. Naja, nicht unbedingt das erste, aber eines der ganz frühen. Unser Ziel war wieder der Fisherman’s Wharf. Am Hafen angekommen, suchten wir uns den ersten Starbucks und frühstückten dort. Dann gingen wir in aller Ruhe in Richtung Pier 33.

Seelöwen am Pier 39

Auf dem Weg dorthin hörten wir plötzlich ein merkwürdiges Heulen und Gröhlen, das verdächtig nach Seehunden klang. Wir also den Ohren hinterher und fanden dort tatsächlich die Seehunde.

Überfahrt nach Alcatraz

Wie auf dem Präsentierteller lagen sie alle auf den schwimmenden Plattformen und schliefen, während die Jüngeren miteinander um die Wette gröhlten. Da es recht windig an diesem Pier war, gingen wir schnell weiter, da wir rechtzeitig am Pier 33 sein wollten. Gegen 9 Uhr waren wir dann am besagten Pier 33 und nahmen unsere vorbestellten Karten entgegen. Die restliche halbe Stunde warteten wir auf unsere Fähre. Um 9:30 Uhr gingen wir dann an Bord und fuhren auf DEN Felsen, oder viel mehr “The Rock”, auch bekannt als Alcatraz. Die wohl berühmteste Gefängnisinsel der Welt.

Während der Überfahrt zur Insel hatten wir einen tollen Blick auf die Skyline von San Francisco. Auch wenn der Himmel recht trüb war, so war der Blick erstaunlich gut. Im Laufe des Tages ergab sich sogar noch mal ein Blick auf die Golden Gate Bridge in ihrer ganzen Pracht.

Angekommen auf Alcatraz

Aber zunächst einmal ging es um the Rock. Nach der Ankunft am Dock hielt ein Ranger erstmal eine Begrüßungsrede, da Alcatraz vom National Park Service betreut wird.

Der erste Weg vom Dock führte zum alten Wasserturm hinauf. Dort war auch das Quartiersmeistergebäude und die ehemalige Leichenkammer. Aber letztere wurde während der Zeit, in der Alcatraz ein Hochsicherheitsgefängnis war, schon gar nicht mehr als solche genutzt.

Cellhouse

Von dort aus wanderten wir weiter zum größten Gebäude auf der Insel: dem Zellenblock.

Was aus der Entfernung noch recht groß aussieht, sieht aus der Nähe betrachtet schon ganz anders aus. Ungefähr 1,50 m x 2,75 m Grundfläche sind nicht viel mehr als ein Hamsterkäfig für einen Menschen.

Die Tour durch den Zellentrakt, an der wir teilnahmen, war eine Audiotour. Dass heißt, wir bekamen einen MP3 Player und vom Band kamen dann die entsprechenden Informationen zu den einzelnen Stationen, zum Beispiel zu Zellen in denen berühmte Insassen lebten. Schauplätze von Aufständen, oder einfach nur Informationen zum gwöhnlichen Gefängnisalltag. Außerdem wurden Interviewteile ehemaliger Wärter und Häftlinge eingespielt die ihre Sicht der Dinge schilderten.

Aussicht

Von der Insel hatten wir auch wieder einen tollen Blick auf San Francisco selber und die Golden Gate Bridge.

Außengelände

Wir schauten uns dann noch etwas im Außengelände der Gefängnishochburg um.

Gegen Mittag fuhren wir zurück aufs Festland und suchten uns etwas zu Essen. Dann setzten wir unsere Erkundungstour am Fisherman’s Wharf fort.

Stadtrundfahrt mit Mr. Toad’s Tours

Am Nachtmittag nahmen wir dann an einer Stadtrundfahrt in einem Oldtimer teil.

Unsere Tour startete am Fisherman’s Wharf und wir fuhren an einigen berühmten und auch kuriosen Punkten der Stadt vorbei. Unter anderem sahen wir die steilsten Straße der Stadt mit über 35 Grad Neigungswinkel, erneut die Lombard Street und fuhren auch wieder am Alamo Square vorbei. Diesmal aber auf der andere Seite und wir nahmen auch eine Seitenstraße, wo andere Häuser der gleichen Bauart standen.

Dabei erfuhren wir, dass ein Haus drei Farben haben und im viktorianischen Stil erbaut sein muss um, eine “Painted Lady” zu sein.

Schließlich fuhren wir noch am Cable Car Museum vorbei, bis wir unter die Golden Gate Bridge kamen.

Dort hielten wir kurz an und unser Fahrer machte Fotos von uns. Auf dem Rückweg fuhren wir dann am Temple of Fine Arts vorbei. Einem der letzten Überbleibsel einer alten Weltausstellung. Eigentlich bestand der Bereich in dem der Tempel steht aus mehreren Gebäuden in diesem Stil, aber da sie nur vorübergehend stehen sollte, wurden sie auch nur mit sehr porösem Material gebaut. Im Laufe der Zeit sind daher die meisten Gebäude eingestürzt.

Zum Abschluss wird es sportlich

Nach der Stadtrundfahrt nahm uns der Fahrer mit zu unserem Hotel, da die Fahrzeuge in einem Depot in der Nähe unseres Hotels abgestellt werden. Wir gingen dann kurz ins Hotel, brachten unsere Rücksäcke weg, zogen uns etwas wärmeres an und gingen dann etwas essen. Nach dem Essen stiegen wir in die U-Bahn und fuhren zum AT&T Park.

Das ist das Heimstadion der San Francisco Giants, der heimischen Baseballmannschaft. Das erste große amerikanische Sportereignis an dem wir live teilnahmen war das Spiel der Giants gegen die St. Louis Cardinals. Je näher wir dem Stadion kamen, umso mehr Fans stiegen in die U-Bahn, das machte es uns einfacher an der richtigen Haltestelle auszusteigen.

Wir kamen genau richtig zum Spielbeginn.

Die Giants gingen recht schnell mit 2:0 in Führung und hielten diese Führung über mehrere Innings, bis sie die Führung auf 4:0 ausbauten. Im sechsten Inning gelang es den Cardinals selber zwei Punkte zu erringen, aber 2:4 war der der Endstand.

Wir blieben bis zum Ende des achten Innings. Da wir für das Neunte keine Veränderung erwarteten, entschieden wir uns vor der großen Masse (über 35.200 Zuschauer für ein reguläres Major League Baseball Spiel) zu gehen. Wir kamen schnell zum Hotel zurück und packten unsere Koffer fertig. Dann gingen wir schlafen, denn die Nacht sollte nur sehr kurz werden.

[Reise] USA-Westen – San Francisco II

Unser heutiger Tag begann nicht so freudig. Wir mussten uns leider von unserem tapferen Dusty verabschieden. Gegen 10 Uhr traten wir mit ihm die letzte Fahrt zum Rückgabecenter der Mietwagenfirma am Flughafen an. Nachdem wir nochmal an der Tankstelle waren und zumindest den gröbsten Dreck abgewaschen hatten, erreichten wir gegen Mittag die Parkgarage von Alamo. Wir stellten das Auto in der Warteschlange ab und nahmen Abschied.

Dusty

Unser erster Roadtrip und unser Dusty war ein klasse Gefährt. Da konnten die Autos unserer zukünftigen Roadtrips nicht mithalten. Deshalb gibt es jetzt nochmal besonders tolle Erinnerungsfotos unseres roten SUVs.

Cable Car

Auch wenn wir auf dem letzten Bild lächeln, so war die Stimmung etwas gedrückt. Auch weil das Auto jetzt weg ist, aber besonders, weil das Ende der Reise wieder etwas näher gerückt ist. Diese Stimmung währte jedoch nur solange bis wir aus der U-Bahn ausstiegen und wieder im Herzen San Franciscos waren. Wir kamen an der Haltestelle Powell Street an die Oberfläche und sahen, nicht ganz unbeabsichtigt, einen der Turntables der Cable Cars. Diese “Kabelwagen”, wenn man es übersetzen möchte, fahren nämlich keine Wendeschleifen, sondern werden einfach auf eine Drehscheibe gerollt und diese wird dann samt Cable Car von Hand gedreht, so dass das Cable Car wieder auf das Gegengleis geschoben werden kann.

Unsere Hoffnungen erfüllten sich leider nicht. Der Wagen war knüppeldicke voll. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns wie angewiesen auf die Außenplattform zu stellen und uns sehr gut festzuhalten.

Fisherman’s Wharf

Aber Fahrer und Bremser achteten genau darauf, das keiner der Fahrgäste runterfiel oder sonst irgendwie verletzt werden könnte. So kamen oft Hinweise, man soll auf die Spiegel der geparkten Autos achten oder sich nicht zu weit herauslehnen, wenn ein anderes Cable Car entgegen kam. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt erreichten wir die nördliche Endstelle am Fisherman’s Wharf.

Dort wanderten wir fast den ganzen Nachmittag zwischen Souvenirshops, Klamottenläden und Imbissbuden umher. Natürlich haben wir auch noch ein paar Souvenirs gekauft. Vom Fisherman’s Wharf bot sich uns auch ein guter Blick auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz.

historische Straßenbahnen

Am Fisherman’s Wharf strartet und endet übrigens die Linie F des öffentlichen Personennahverkehrs mit historischen Straßenbahnen. Die Linie fährt bis zum District Castro vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Als wir in der Gegend noch etwas umherwanderten, sahen wir das “Ripley’s Believe it or not!” – Museum. Besagter Mr Robert Ripley reiste vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg durch die Welt und dokumentierte alle Arten von Merkwürdigkeiten. Waren es nun menschliche Mutationen (ein Mann mit vier Pupillen), Menschen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten oder technische Wunderwerke (zum Beispiel ein aus über 270.000 Streichhölzern gebautes Cable Car).

Apropos Merkwürdigkeiten! Bereits am Eingang bot sich den potentiellen Besuchern ein Rätsel: Wie oder besser wo kommt das Wasser her, dass aus dem Wasserhahn fließt? Der Wasserhahn hängt nämlich an keinen Rohren oder so.

Nach dem Museumsbesuch gingen wir dann wieder zurück zur Endstelle des Cable Cars. Diesmal hatten wir Glück und die Warteschlange war nicht allzu lang. Wir erhielten einen Sitzplatz in der Kabine und fuhren wieder zurück zu unserem Hotel.

Im Hotel angekommen, brachten wir unsere Rucksäcke aufs Zimmer und wollten dann im Hotelrestaurant essen, leider hatte es geschlossen, weshalb wir etwas genervt unsere Jacken holten und uns auf die Suche nach einer Alternative machten. Diese fanden wir in Form einer kleinen Pizzeria, ein paar Straßenecken weiter. Nach einem sehr leckeren Abendessen kehrten wir ins Hotel zurück und ließen den Abend ausklingen.

Übrigens, hier noch die Auflösung zum rätselhaften Wasserhahn. In dem Wasserstrahl, der aus dem Wasserhahn kommt, ist ein Plexiglasrohr, durch welches das Wasser nach oben fließt und auf dem der Wasserhahn steht.

[Reise] USA-Westen – San Francisco I

Der heutige Tag läutet langsam das Ende unserer Reise ein. Wir fuhren zur letzten Station unserer Rundreise: San Francisco. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Pancakes und Ahornsirup für Steffen und in Ei gebratenes Toastbrot mit frischen Erdbeeren für Tiffy verließen wir Lake Tahoe.

Ankunft in San Francisco

Nach etwa dreistündiger Fahrt kamen wir in die Bay Area, also das Umfeld von San Francisco. Dort wurde es etwas voller auf den Straßen und wir fuhren auf nicht mehr ganz so freien Straßen über die Oakland Bay Bridge nach San Francisco rein.

Von der Brücke aus hatten wir auch einen recht guten Blick auf Downtown San Francisco.

Lombard Street

Nachdem wir uns durch das Wirrwarr der Einbahnstraßen und Berufsverkehrsrowdies gekämpft hatten, erreichten wir unser Hotel. Wir gaben Dusty im Parkhaus ab und checkten ein. Auf dem Zimmer ruhten wir uns nach der langen Fahrt erst einmal aus. Da Tiffy zufälligerweise eines ihrer Ärzte – T – Shirts an hatte, wurde sie von einem deutschen Pärchen angesprochen, das gerade abreisen wollte. Von ihnen erhielten wir Fahrausweise für die öffentlichen Verkehrsmittel hier in San Francisco. Die Fahrausweise werden nämlich nicht pro Fahrt sondern pro Tag gelöst. Und die beiden hatten ein 3-Tages-Ticket, auf dem noch anderthalb Tage übrig waren.

Als wir etwas später wieder bereit waren uns in das Verkehrsgetümmel zu stürzen, holten wir Dusty wieder und fuhren zunächst in die Lombard Street. Das ist jene Straße, die den angeblich kurvenreichsten Straßenabschnitt der Welt hat. Auch wenn dieser Abschnitt nur etwa ein Prozent der gesamten Straße ausmacht.

Über die Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge View Vista Point

Aber davon ließen wir uns nicht abschrecken und fuhren trotzdem auf die andere Seite. Dort war das Wetter bzw. die Aussicht zwar nicht besser, aber wenn man schonmal hier ist und die Gelegenheit hat zur, bzw. über die Brücke zu fahren, die schließlich das Symbol für San Francisco ist, sollte man sie auch nutzen.

Nach der Brücke rechter Hand kam auch schon der erste Aussichtspunkt, der Golden Gate Bridge View Vista Point.

Golden Gate View Point

Aber an diesem Punkt war noch nicht Schluß. Wir fuhren noch weiter auf die andere Seite der Brücke, die Hügel hinaus. Wir hatten der Hoffnung von dort noch einen schönen Blick auf die Brücke erhaschen zu können.

Vom Golden Gate View Point, ein etwas höher gelegener Aussichtspunkt, konnten wir dann das bisher meiste der Brücke sehen, nämlich einen kompletten Pfeiler und den zweiten zumindest halb.

Painted Ladies

Aber je weiter wir die Berge hinauf fuhren, umso weniger sahen wir. Am Ende der Straße war dann nur noch eine große graue Nebelwand, sowohl in Richtung San Francisco, als auch in Richtung Pazifik. Also drehten wir um und fuhren zurück in die Stadt. Der nächste Halt war der Alamo Square. Wer die Fernsehserie “Full House” kennt, erinnert sich sicher an die kleinen, eng aneinander stehenden Häuser, in denen die Familie wohnt bzw. wohnen soll. Diese Häuser stehen um den Alamo Square herum.

In diesem Stadtteil sind viele Häuser im viktorianischen Stil gebaut und bieten eine wunderschöne Häuserfront. Der Alamo Square selber ist ein kleiner Park mit viel Rasen, einem Spielplatz, einem Tennisplatz und einer großen Hundespielwiese.

Union Square und Chinatown

Nach einem kleinen Spaziergang durch den Park fuhren wir am Rathaus vorbei zurück zum Hotel.

Von dort aus machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem und fanden es in einem kleinen Diner um die Ecke. Dort stärkten wir uns für den Abendspaziergang über den Union Square und nach Chinatown.

Wir durchquerten das sogenannte Chinatown – Gateway, also den Eingang in das Viertel. Dort gingen wir einige Straßen ab und stöberten in einigen Geschäften.

Dabei merkten wir gar nicht wie weit wir gingen, denn erst als wir zurück zum Hotel wollten, bemerkten wir, das wir uns recht weit davon erfernt hatten. Weiter, als uns zu der Zeit lieb war. Die Straßen in San Francisco sind zwar, ähnlich wie in Manhatten im Schachbrettmuster angelegt, aber hier kommt hinzu, das es ständig bergauf und bergab geht. Nicht nur in eine Richtung, es scheint manchmal, dass alle fünf Blocks gewechselt wird. Zum Glück hatten wir ja von dem abgereisten Pärchen die Fahrkarten geschenkt bekommen, also suchten wir eine Haltestelle der berühmten Cable Cars. und stiegen dort hinzu. Nach etwa 10minütiger Fahrt erreichten wir unser Hotel und fielen dort erschöpft ins Bett.