Gestern haben wir ja schon einen kleinen Eindruck vom Yosemite National Park bekommen, aber dieser wurde heute bei weitem übertroffen. Gegen 10 Uhr fuhren wir in den Park.
Lembert Dome
Dann folgten wir dem Highway 120, der einzigen Ost-West Verbindung durch den Park und hielten als ersten am Lembert Dome.
Von dort aus wanderten wir ein paar Minuten in Richtung Soda Springs, einer Mineralwasserquelle in der Nähe einer alten Lodge.
An der Quelle angekommen sahen wir als ersten etwa 6 Rehe, die aber schnell das Weite suchten. Nur eines hielt sich weiterhin in Sichtweite auf.
Auf den Felsen im Hintergrund sahen wir dann noch drei Wölfe entlang laufen. Zumindest sahen sie aus wie Wölfe, denn für Rehe waren sie zu klein. Kurz darauf erklang hinter der Lodge, die noch einige Minuten entfernt war, ein leises Heulen und dann schienen sich ein paar Wölfe in die Quere gekommen zu sein. Den weiteren Weg ließen wir dann links liegen und kehrten mit einem anderen Ehepaar, das ebenfalls gerade an der Quelle war, wieder zurück zum Parkplatz. Ist zwar schön die Tiere zu sehen und meistens sind sie eher scheu, aber man sollte sein Glück nicht herausfordern.
Wir fuhren dann weiter den Highway entlang und kamen an einen der zu Zeit recht gut gefüllten Schmelzwasserseen.
Olmstedt Point
Ein paar Fotos später waren wir schon wieder auf der Straße, unterwegs gen Westen. Die Straße zieht sich recht lang durch den Park und da man nicht allzu schnell fahren kann, aufgrund der teilweise recht steilen Abhänge an einer Seite, hielten wir uns nicht zu lange an den einzelnen Orten auf, denn wir wollten ja noch ins Yosemite Valley, am anderen Ende des Parks.
Am Olmstedt Point hielten wir trotzdem an. Von dort aus sahen wir den Half Dome, einen Berg der im Yosemite Valley selbst steht. Außerdem machten wir ein paar lustige Aufnahmen von uns, um unsere Freude darüber zu zeigen, dass wir hier sind.
Waterfalls
Der nächste Halt war einer der vielen Wasserfälle, die an der Straßenseite herunterfloßen. Nach ein paar Minuten warten, aufgrund der vielen Fotografierwütigen (wir schließen uns da nicht aus), konnten wir ein Bild von uns machen bzw. machen lassen. Auf dem weiteren Weg haben wir an noch einigen Wasserfällen einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Wegen der eintretenden Schneeschmelze haben wir Glück, da kam einiges an Wasser runter. Zu späterer Zeit im Jahr kann es auch sein, dass die Wasserfälle teilweise ausgetrocknet sind.
Danach ging es fast direkt ins Yosemite Valley. Zwischen uns und dem Tal lag nur ein kleiner Stau, weil einige Fahrer der Meinung waren, sie müssten einen Wasserfall aus dem Auto heraus fotografieren und nicht am 10 m weiter gelegenen Parkplatz anhalten. Das der Parkplatz überfüllt war, ist aber eine andere Geschichte. Ganz nebenbei konnten wir von dem Punkt aus, an dem wir im Stau standen, einen wunderschönen Blick ins Tal genießen. Wir haben dabei aber nicht noch mehr den Verkehr aufgehalten, wirklich nicht!
Bridavail Falls
Im Tal selber steuerten wir als erstes den Bridalveil Fall an. Bridalveil heißt übrigens Brautschleier, passte also recht gut zum Zweck unserer Reise.
Der kurze Weg von knapp 15 Minuten zog sich ganz schön in die Länge, denn er war völlig überfüllt. Nichtsdestotrotz war es ein Erlebnis so nah an dem Wasserfall zu stehen.
Wanderung zum Mirrorlake
Nachdem wir unter dem Wasserfall kurz erfrischt wurden gingen wir zurück zum Auto und ordneten uns wieder im Stau ein. Etwa anderthalb Stunden später erreichten wir das Ende der öffentlichen Straßen im Yosemite Valley. Dort suchten wir schnell einen Parkplatz und wanderten zum Mirror Lake. Auf dem Weg waren auch mal wieder ein paar Eichhörnchen anzutreffen.
Wir ließen das Eichhörnchen aber in Ruhe weiterfressen und gingen weiter in Richtung See. Nichts mit Spiegelsee und spiegelglatter Wasseroberfläsche… naja, reden wir nicht weiter drüber. Dennoch gelang uns einige recht schöne Fotos.
Leider hatte der See auch nicht soviel Wasser wie wir erwartet hatten, aber es war trotzdem ein beeindruckendes Panaroma, was sich uns bot. Der See befindet sich übrigens fast genau unterhalb des Half Dome, der im Hintergrund zu sehen war, als wir unsere Spaßbilder gemacht haben. Nach einer kurzen Runde sind wir zurück zum Auto.
Yosemite Falls
Für die kurze Strecke zum Besucherzentrum brauchten wir aufgrund des immer noch andauernden Staus mehr als eine halbe Stunde. Aber der Parkplatz war zum Glück nicht mehr so voll, so das wir schnell einen Platz fanden. Das mag daran liegen, dass die Sonne nicht mehr den ganzen Boden den Tals erreichte und es damit schon wieder etwas kühl wurde. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und starteten unsere letzte Wanderung für diesen Tag. Das Ziel waren die Yosemite Falls, die fünfthöchsten Wasserfälle der Welt. Der Wasserfall wird aber geteilt in die unteren und oberen Fälle. Von einem kleinen Aussichtspunkt kann man beide Fälle gerade so sehen.
Es gibt Wanderwege sowohl zum unteren als auch zum oberen Wasserfall. Wir sind aber nur zum Unteren gegangen. Auch wenn wir von dort den oberen Fall nicht mehr sehen konnten, war der Ausblick trotzdem atemberaubend. Und nass.
Das hat jedoch niemanden davon abgehalten, vom eigentlichen Aussichtspunkt bis fast unter den Wasserfall zu gehen. Wir haben dann doch lieber darauf verzichtet, da es an der Stelle noch nasser wurde, als es am Aussichtspunkt ohnehin schon war.
El Capitan
Auf dem Rückweg aus dem Yosemite Valley heraus fuhren wir an einem Berg vorbei der besonders Star Trek Fans ein Begriff sein dürfte: El Capitan.
Ok, jetzt werden viele sagen “Star Trek”? Spielt das nicht im Weltraum? Wieso kommt dann ein Berg von der Erde darin vor? Gaaanz einfach. Der Anfang von Star Trek V: The Final Frontier spielt im Yosemite National Park. Captain Kirk, Spock und Dr. McCoy machen dort Landurlaub im Park. Während McCoy das Abendessen vorbereitet, klettert Captain Kirk den Berg hoch. Spock fliegt dann mit seinen Raketenschuhen zu Kirk hoch und lenkt ihn ab, wodurch Kirk abstürtzt. Da es der Anfang des Films ist, ist natürlich klar, dass er nicht stirbt. Spock fliegt ihm hinterher und fängt ihn ein paar Meter über dem Boden unverletzt auf.
Das war der allerletzte Stop für diesen Tag. Danach machten wir uns auf den langen Rückweg ins Motel. Naja, eigentlich war es der vorletzte Stop. Wir hielten unterwegs noch einmal kurz an, weil es ja schon dunkel war. Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Wir haben uns die Sterne angesehen. Da man, wenn es wirklich dunkel ist, wie nachts irgendwo in Kalifornien auf einem Highway, wesentlich mehr Sterne sehen kann, als im hellerleuchteten Leipzig. Dann ging es aber wirklich zurück ins Hotel, wo wir todmüde und geschafft, aber glücklich ins Bett fielen.