In der letzten Nacht hatten wir das wohl hellhörigste Zimmer auf unserer Reise bisher. Im Nebenzimmer war ein Kind, das die Nacht geweint hat und wenn es nicht geweint hat, hat es gehustet. Gut, Steffen hat es weniger gehört, weil er geschlafen hat wie ein Murmeltier, aber Tiffy hat das Kind ein paar mal gehört. Das macht wohl das trainierte Ohr einer Erzieherin. Nach dem Frühstück ging es dann aber auch schon weiter.
Wir fuhren auf dem Highway in Richtung Mammoth Lakes, unser Ziel für den heutigen Tag. Nachdem wir am Tag zuvor noch am bisher tiefsten Punkt unserer Reise war, ging es heute wieder weiter hinauf. Dabei fuhren wir am Crowley Lake vorbei, der am Rande dieser Berge lag.
Kurz nach diesem Aussichtspunkt kam dann auch schon der Abzweig nach Mammoth Lakes. Im Ort selber fanden wir schnell unser neues Motel und checkten ein. Bei der Suche nach dem Zimmer unterlief uns dann ein kleines Malheur. Da die Putzfrau gerade durch die Zimmer tobte, sahen wir die Zimmernummer nicht genau. Es sah aber so aus, als wäre sie in dem uns zugewiesenen Zimmer. Als setzte Steffen die Koffer ab und wartete. Eine gute viertel Stunde später fiel uns dann auf, dass die Putzfrau ja in Raum 221 wütete, wir aber in Raum 219 untergebracht waren. Eine Runde kaputtlachen später bezogen wir dann das Zimmer. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, fuhren wir in das ortseigene Besucherzentrum, in dem es aber nichts besonderes gab.
Mono Lake
Also ging es weiter Richtung Mono Lake. Das ist ein Salzsee, etwa eine dreiviertel Stunde Fahrt nördlich von Mammoth Lakes.
Das in dem See sind sogenannte Kalktufftürme. Das sind ausgehärtete Kalkablagerungen von Süßwasserquellen im Salzsee.
Der Spiegel des Sees ist in den letzten 50 Jahren um rund 15 Meter gefallen, da Los Angeles sein Wassereinzugsgebiet kontinuierlich erweiterte. Seit den 90ern Jahren hat man es aber geschafft, den Wasserspiegel wieder steigen zu lassen. Die Kalktürme liegen aber immer noch auf dem Trockenen und bilden eine bizarre Kulisse am Ufer des Sees.
Man kann in dem See auch baden, nur wird das mit dem untergehen etwas schwer, denn das Wasser ist 2,5 mal salziger als das Wasser in einem Ozean. Ein wenig sieht man es, da die Wasseroberfläche weicher aussieht als in anderen Seen. Und es fühlt sich auch ein wenig schmierig an, vom Geschmack gar nicht zu reden.
Yosemite Nationalpark
Nach unserem Ausflug zum See fuhren wir, da wir noch eine ganze Menge Zeit hatten, schon einmal hoch zum Yosemite National Park um ein paar kleine Eindrücke für morgen zu sammeln. Die Auffahrt den Berg hoch war schon atemberaubend. Und als wir den Eingang des Parks erreicht hatten, erreichten wir gleichzeitig einen neuen Höhenrekord. Der auf 9.945 Fuß (3.031 m) gelegene Tioga Pass stellt gleichzeitig den Parkeingang dar. Wir erhielten die Informationszeitung und eine Karte auf der wir eigentlich schon einige Wanderwege aussuchen wollten, aber soviele schien es doch nicht zu geben oder die Karte ist einfach zu klein, um alle kleinen Wanderwege aufzuzeigen.
An dem ersten Parkplatz im Park hielten wir an und studierten die Zeitung und die Karte. Besonders interessant war in der Zeitung der Teil über Hinweise und Richtlinien in Bezug auf Begegnungen mit den heimischen Schwarzbären! Aber da wir vermutlich eh keine Bären sehen werden, haben wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Landschaft gerichtet.
Auf dieser Höhe liegt noch eine Menge Schnee. Der Tioga Pass selbst wurde erst am 21. Mai eröffnet, vorher war der Schnee noch nicht komplett geräumt. Auf dem Rückweg nach Mammoth Lakes hielten wir noch einmal am Tioga Lake an, der zum Teil von einer dünnen Eisschicht bedeckt war.
Das war dann aber auch unser letzter Stop für heute und wir fuhren direkt zurück nach Mammoth Lakes. Dort suchten wir uns ein nettes kleines Restaurant und aßen zu Abend. Schließlich kehrten wir ins Motel zurück und ließen den Abend gemütlich ausklingen.