Goooood Mooorning USA! Another day, another city. Ok, Plymouth ist eher town als city, also Ort, anstelle von Stadt, aber trotzdem sehr sehenswert. Ein Blick aus dem Fenster auf die im strahlenden Sonnenschein und ruhigen Wasser liegenden Boote im Hafen von Plymouth versprach einen weiteren wundervollen Tag.
Plimouth Harbor
Schnell angezogen und auf zum Frühstück. Wie gewohnt eher spärlich, aber besser als hungernd in den Tag zu starten. Danach wurden die Sachen wieder in den Taschen verstaut und ins Auto gebracht. Nun ging sie los unsere Entdeckungstour durch Plymouth. Die 25 Meter zum Hafen waren schnell zurückgelegt und dafür brauchten wir kein Navi und kein Auto. Kurz genossen wir den Ausblick auf die im Hafen liegenden Boote …
… und schlenderten dann entlang der Uferpromenade zur Liegestelle der Mayflower II.
Mayflower II
Die ursprüngliche Mayflower brachte 1620 die ersten englischen Siedler an dieses idyllische Fleckchen amerikanischen Bodens. Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde sie originalgetreu nachgebaut und von England an die Ostküste der USA gesegelt. Heute dienst sie als Museumsschiff auf dem Touristenführer und Schausteller etwas zur Geschichte und zur Überfahrt der eigentlichen Mayflower erzählen. Letztere, also die Schausteller, tragen dabei Kostüme aus dem 17. Jahrhundert und erzählen aus der Ich-Perspektive, was sehr spannend ist. Auf dem Schiff selber gibt es nämlich keine Infotafeln oder ähnliches. Wer etwas wissen will, muss sich also trauen und die Leute ansprechen. Was wir bei einer jungen Frau, die eine der weiblichen Passagiere spielte, auch taten. Sie berichtete über die doch sehr spärlichen Platzbedingungen während der fast zweimonatigen Überfahrt und die Strapazen, welche die Siedler dabei ertragen mussten. Dunkelheit, Kälte und Gerüche, oder besser Gestank (102 Menschen und ein paar Nutztiere für 66 Tage auf engstem Raum bei rauer See).
Nach dieser interessanten Besichtigung gingen wir die Uferstraße ein paar Blocks weiter und bogen dann in Richtung Landesinnere ab um eine Post zu suchen. Von dort gingen wir etwas oberhalb des Hafens zurück in Richtung Hotelparkplatz wo unser Mietwagen noch stand.
Plimoth Plantation
Wir fuhren nun bis ziemlich an die Stadtgrenze, wo sich die Plimoth Plantation befindet.
Das ist ebenfalls ein historischer Nachbau aus dem 17. Jahrhundert. Allerdings sind hier zum einen die Siedlung der Ureinwohner und die ersten Häuser der Siedler nachgebaut. Während die Darsteller in der Siedlung der Indianer zwar echte Nachkommen der Indianer sind, sprechen sie modernes Englisch und erklären wie ihre Vorfahren vor fast 400 Jahren lebten, jagten und Kanus oder Häuser bauten. Ein paar hundert Meter weiter steht man dann plötzlich vor dem Nachbau des ersten Plymouth, komplett mit Fort, großem Holzzaun, Häusern und kleinen Gärten dahinter.
Hier sind ebenfalls Darsteller unterwegs, die bereitwillig Fragen zur Geschichte der ersten Siedler beantworten. Auch sie tragen wieder Kostüme und erzählen im Englisch des 17. Jahrhunderts aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben.
Für uns heute schwer vorstellbar, kam damals der Nachschub an Material aus England oft nur einmal im Jahr, und das Leben bestand hauptsächlich aus Maisanbau, Viehzucht, Jagd, und Fischerei. Eine Währung für Arbeiten unter den Siedlern gab es nicht. Sie halfen sich gegenseitig und tauschten ihre Arbeitskraft oft gegen Mahlzeiten oder andere Gebrauchsgegenstände. Alles in allem lebten sie jedoch friedlich in ihrem damals noch kleinem Dörfchen, das sich innerhalb von 400 Jahren zum heutigen Hafenstädtchen Plymouth mauserte.
Boston, wir kommen!
Nach diesem Besuch ging die Fahrt weiter nach Boston. Große Stadt, großes Problem. Riesenverkehrsaufkommen! Dank Navi fuhren wir an den größten Staus jedoch vorbei und kamen endlich einmal im hellen an unserem nächsten Hotel an. Schnell checkten wir ein, zogen uns um und zogen sofort wieder los um Boston unsicher zu machen. Genauer gesagt war Fenway Park unser Ziel, das 102 Jahre alte Baseballstadion und Heimstädte der Boston Red Sox.
Fenway Park
Es stand ein Spiel gegen die Los Angeles Angels an. Die Mannschaften spielen an mehreren Abenden hintereinander. Wir sahen das zweite von vier Spielen, trotzdem war das Stadion fast randvoll. Kurz bevor wir unsere Karten bekamen sahen wir wie die Schlange, in der wir standen in ein paar Meter hinter uns geschlossen wurde. Wir freuten uns doch noch Karten ergattert zu haben und gingen zu unseren Plätzen, die natürlich besetzt waren. Doch verscheucht wurde niemand, denn unkompliziert wie die Baseballfans sind, wurde einfach ein Platz weitergerutscht und schon hatten wir zwei Plätze für uns. Nach einiger Zeit tauchten die Erinnerungen aus dem Gedächtnis wieder auf, wie denn die Regeln im Groben aussehen.
Dabei kam man auch unweigerlich mit den Sitznachbarn ins Gespräch die auch bereitwillig Fragen beantworteten und erklärten. Der Vater unseres direkten Sitznachbarn stammte sogar aus Deutschland, wanderten jedoch vor über 50 Jahren aus.
Für etwas Verwunderung sorgten wir wohl, als die Unterhaltung auf Fußball zu sprechen kam. Die Frage ob wir denn den WM Titel immer noch feiern würden, verneinten wir, zumindest für uns persönlich. (Das 7:1 gegen Brasilien hatten wir ja mehr oder weniger verschlafen, und vom Finalspiel nur die letzten 5 Minuten gesehen) Hier in den USA scheint ja jeder von irgendetwas begeistert zu sein, so hat Boston zum Beispiel vier sehr erfolgreiche Sportmannschaften, die bereits erwähnten Red Sox (Baseball), die Celtics (Basketball), die Bruins (Eishockey) und die New England Patriots (American Football).
Am Ende des 7. von insgesamt 9 Innings verließen wir das Stadion vorzeitig (zum einen um den großen Menschen am Ende des Spiels zu entgehen und zum anderen weil der Tag ohnehin schon lang genug war und wir müde waren). Wir verabschiedeten uns von unseren Sitznachbarn beim Stand von 3:3 und fuhren mit der U-Bahn wieder zurück zum Hotel. Am nächsten Morgen mussten wir dann leider feststellen, dass die LA Angels noch einen Punkt machten und das Spiel 4:3 gewannen.
© gÖTTERGATTE a.k.a nxcalibur
Hat dies auf Liebes Tagebuch….. rebloggt und kommentierte:
Braucht man gar nicht vom PC weg und trotzdem ne schöne Reise machen, bitte weiter so. Wo geht ihr ins Internet, habt ihr euch eine SIM karte gekauft oder Wlan im Hotel?
Danke. Hier gibt es in fast jedem Motel oder Hotel Free WiFi. Deshalb sind wir auch nur früh oder abends online. Das eine Mal ist der Empfang besser, das andere mal schlechter. Aber im allgemeinem reicht es aus. Und wenn mal kein WLAN ist geht die Welt auch nicht unter. 😀
So, drei Jahre später gehe ich eure Reiseeindrücke nochmals durch, da ich selber am Planen bin. Niagara Falls habe ich schon mit drinnen…..hat euch ja beide beeindruckt.
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