[Reise] Monte, aber nicht der Pudding!

Sonntag, d. 25.03.2018

Nach den geführten Touren durch malerische Täler und atemberaubenden Ausblicken vom Pico do Arieiro oder von den Weinbergen des Restaurante Quinta Do Furão, hatten wir heute vor die Insel wieder auf eigene Faust zu erkunden. Darum konnten wir heute ein wenig länger schlafen und uns anschließend bei einem ausgiebigen Frühstück stärken. Einen Bus bestiegen wir dann aber doch, nämlich den Shuttle Bus nach Funchal, der uns am Hafen absetzte.

Auf, auf zur Seilbahn

Am Hafen trafen wir auch auf eine alte Bekannte, die AIDAblu, das Kreuzfahrtschiff, mit dem wir 2016 bereits die Insel besuchten. Doch wir blieben nicht lange im Hafen. Unser Weg führte uns entlang der Promenade bis hin zur Telefériço do Funchal, einer Seilbahn, die vom Hafen Funchals bis hinauf in den Vorort Monte fährt. Schon während der Fahrt konnten wir viele tolle Bilder schießen, denn der Ausblick, der sich über Funchal bietet ist echt beeindruckend. Die Seilbahn stellt eine schnelle und einfache Verbindung zwischen dem Hafen und dem Vorort dar und überwindet dabei einen Höhenunterschied von gut 560 Metern. Oben angekommen wurde uns gleich eine Broschüre mit einem Bild von uns, sowie einer DVD mit einem Film einer Gondelfahrt in die Hand gedrückt. Nach kurzem Überlegen lehnten wir dieses Angebot jedoch ab. Unser Ziel war jedoch nicht nur die Seilbahn, sondern der Tropische Garten Monte Palace, bzw. der Jardim Tropical Monte Palace.

Jardim Tropical Monte Palace

In diesem riesigen Garten sind viele endemische sowie auch fremde Pflanzen. Außerdem haben Künstler die Möglichkeit Skulpturen im Garten auszustellen. Besonders schön sind auch die Azulejos, die Kachelbilder entlang einer der Außenmauern, auf denen die Geschichte Portugals dargestellt wird. Wir hatten die Wahl zwischen einem Kunstrundgang und einem Blumenrundgang. Natürlich entschieden wir uns auf der Blumeninsel im Atlantik für den Blumenrundgang. Ende März waren leider noch nicht allzu viele Blumen zu bewundern, dennoch schafften wir es einige zu erspähen. Einige Aussichtspunkte des tropischen Gartens boten spektakuläre Blicke in Richtung Funchal und seinen Hafen. Außerdem konnten wir schon einen Blick auf die Straße werfen auf der die berühmten Carro de cesto, die Korbschlitten, von Monte in Richtung Funchal fuhren. Kurz darauf wanderten wir durch einen orientalischen Teil des Gartens und fanden sogar ein paar wenige Orchideen. Ziemlich zentral im tropischen Garten nahmen wir auf einer Bank an einem Teich mit mehreren kleinen Wasserfällen Platz. Wir nahmen uns ein paar Minuten Zeit und beobachteten die zahlreichen Besucher des tropischen Gartens. Als wir den Weg fortsetzten, setzte schon bald ein Hungergefühl ein. Im Garten gab es zwar ein paar Cafés aber da wir vermuteten dort einen ordentlichen Aufschlag zahlen zu müssen suchten wir uns nach Verlassen des Parks ein kleines Café in dem wir ein kleines, aber leckeres Mittagessen aßen.

 

Manchmal kommt es anders als man denkt

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg um uns mit einem der bereits erwähnten Korbschlitten ins Tal fahren zu lassen. Am Startpunkt angekommen, mussten wir jedoch feststellen, dass gerade niemand mit den Schlitten fuhr. Nach einem Blick auf die Uhr vermuteten wir zunächst eine längere Siesta, aber ein prüfender Blick auf die Preistafel und die Öffnungszeiten ergab: sonntags geschlossen. Ratlos blickten wir uns um, denn es standen viele Menschen in der Nähe, die auf eine Korbschlittenfahrt warteten und wir hatten ja auch schon Schlitten ins Tal sausen sehen. Trotzdem änderte es nichts daran, dass nun keine Schlitten mehr fuhren.

Alternativprogramm

Also wanderten wir ein wenig enttäuscht zurück in Richtung der Seilbahnstation. Jedoch nahmen wir nicht die gleiche Bahn, mit der wir am Morgen hinauf gekommen waren, sondern eine weitere Seilbahn, die von Monte zum botanischen Garten hinunter fuhr.
Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir diesen auch. Anfangs gingen wir an einigen eher kargen Blumenbeeten vorbei, doch bald fanden wir reichlich bepflanzte Beete und auf dem weiteren Weg abwärts durch den Garten erreichten wir auch den Kakteengarten. Beeindruckende bis zu drei oder vier Meter hohe Kakteen standen links und rechts der Wege und viele der Stacheln luden dazu ein, zu prüfen wie spitz sie denn nun wirklich sind. Und einige waren durchaus sehr spitz. Ohne größere Verletzungen schafften wir es bis zum Ende des botanischen Gartens zu gelangen. Keine zwei Meter vom Eingang entfernt „lauerten“ schon Taxifahrer um ahnungslose Touristen zurück zum Hafen zu bringen. Doch wir waren vorbereitet und lehnten ab! Wir hatten uns einen zwei Kilometer langen Fußmarsch ausgesucht, der uns in die Zona Velha, die Altstadt von Funchal, bringen sollte. Auf Straßen mit starkem Gefälle, schließlich mussten wir immer noch die fast 200 Meter Höhenunterschied bis zum Hafen überwinden, wanderten wir in aller Ruhe unserem Ziel entgegen.

 

Rua de Santa Maria

Wir wollten noch durch die Rua de Santa Maria schlendern. Das ist die älteste erhaltene Straße Funchals und sie wurde 2011 durch einige namhafte Künstler ein wenig freundlicher gestaltet. Geschafft haben sie das durch das Verwandeln einfacher Haus- und Fabriktüren in einmalige Gemälde. Jede Tür wird durch ein anderes Motiv geschmückt und die zahlreichen Bars und Restaurants locken mit leckeren Düften und toller Musik dazu ein zu verweilen. Wir schafften es den Verlockungen zu widerstehen und schlenderten in Richtung Hafenpromenade. Auf dem Weg gönnten wir uns noch ein leckeres Eis und nahmen einen der letzten Shuttlebusse zurück zum Hotel.

Getrennte Wege

Während die Prinzessin sich erschöpft auf das Hotelzimmer zurückzog, schlenderte ich noch ein wenig in Richtung Strand weiter. Da die Strandpromenade vor dem Hotel leider durch einen Sturm weggespült wurde, wollte ich einen anderen Weg zum Strand finden um wenigstens einmal meine Käsefüße in den Atlantik zu tauchen. Ich fand einen Weg und einen einsamen Fels in der Brandung, der erklettert werden wollte. Eine waghalsige, steile Treppe führte auf den Felsen und der Aufstieg lohnte sich. Also es war jetzt kein 250 Meter hoher Felsen, sondern nur ein etwa 20 Meter Stein… Ok, fünf Meter, aber keinen Zentimeter weniger…, das von einigen Anglern für ihren Zeitvertreib genutzt wurde. Trotzdem hatte ich einen tollen Ausblick über den Strand und die dort liegenden Hotels. Sozusagen als kleinen Bonus konnte ich noch eines der Kreuzfahrtschiffe, die wir am Morgen noch im Hafen gesehen hatten, beim Auslaufen beobachten. Nach ein paar Minuten kletterte ich zurück auf den Strand und machte mich auf den Rückweg zum Hotel. Einen Teil des Weges legte ich barfuß am Strand zurück und nutzte auch gleich mal die Möglichkeit um meine Füße in den Atlantik zu halten. War aber schon ein wenig merkwürdig mal auf schwarzem Sand unterwegs zu sein. Der fühlt sich jetzt zwar nicht anders an, als der helle Strandsand, aber sieht halt komisch aus. Schließlich erreichte ich irgendwann auch das Hotel und nach einigen Malen Klopfen ließ die Prinzessin mich auch ins Zimmer. Kurz ausgeruht aßen wir am Buffet zu Abendbort und genehmigten uns noch einen kleinen Drink in der Lobby, bevor wir geschafft ins Bett fielen.

© DER gÖTTERGATTE

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