[Reise] Mit dem Rad in Schweden unterwegs – Die wirklich letzte Etappe

Freitag, der 07. Juni 2019. Kurz nach 7:30 Uhr werde ich wach. Vom Wellengang war immer noch nichts zu spüren. Aber die Sonne lachte wieder vom Himmel. So stand ich auf und ging erstmal an Deck um frische Seeluft zu schnuppern. Kaum jemand war schon so früh an Deck. Am Horizont konnte man schon die schleswig-holsteinische Küste erkennen. Somit rückte auch das Ende meines kleinen Abenteuers immer näher.

Zunächst suchte ich aber erstmal das Restaurant an Bord der Stena Scandinavia auf und genehmigte ein ordentliches Frühstück, denn Seeluft macht hungrig!

Während meines Frühstücks wurde es an Bord immer wuseliger, denn immer mehr Passagiere fieberten dem Ende der Schiffsfahrt entgegen und schauten entweder vom Oberdeck, oder an den zahlreichen Fenstern hinaus. Kurz nach 9 Uhr erreichten wir schließlich Kiel und legten an. An den verschiedenen Treppenhäusern hatten sich schon einige Schlangen gebildet und wir warteten um zu unseren Fahrrädern oder Autos zu kommen. Da ich am Abend zuvor als Letzter mein Fahrrad eingeparkt hatte, musste ich mich natürlich auch sputen als einer der ersten wieder unten zu sein um mein Fahrrad herauszuholen. Das klappte auch ganz gut. Dann sattelte ich erstmal wieder komplett auf, verstaute alle Taschen, Getränkeflaschen usw. und wartete, während andere ungeduldigerweise in Richtung Ausgang strömten. Als sich das Deck schon merklich geleert hatte, schwang auch ich mich aufs Rad und radelte gemütlich auf die Rampe zu, reihte mich zwischen ein paar Autos ein und rollte in den Hafen von Kiel. Als ich den Weg vom Hafengelände herunter gefunden hatte, suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen für ein Abschiedsfoto von meiner Fähre, das ich unerwartet weit weg doch noch fand. 

Einfach mal zurücklehnen

Nun hatte ich noch knapp anderthalb Stunden Zeit bis ein namhaftes Fernbusunternehmen mich nach Rostock bringen sollte. Also radelte ich ein wenig in der Hafengegend umher und setzte mich eine knappe halbe Stunde vor Abfahrt des Busses am Busbahnhof an den Rand und beobachtete das bunte Treiben. Jeder ankommende Bus wurde von wartenden Passagieren belagert und die Busfahrer mit Fragen gelöchert, wo sie denn hinfahren, ob sie am richtigen Bus seien usw. Ich musste sehr schmunzeln dabei und gleichzeitig bewunderte ich die Geduld der Busfahrer, wenn sie zum achten Mal erklärten, dass sie nach Frankfurt fahren und dabei nicht über dem Flughafen Hamburg fahren.

Mein Bus kam, meiner Meinung nach, verhältnismäßig knapp, aber trotzdem noch pünktlich angerollt. Außer mir warteten noch zwei andere Passagiere mit Fahrrädern auf den Bus nach Rostock, aber während die anderen beiden ihre Fahrrädern an den Fahrradträger am Heck des Busses anbringen mussten, wurde mein Fahrrad vom Fahrer gleich in den Laderaum unter dem Passagieren gelegt. Eine Erklärung gab es nicht und so nahm ich seine Entscheidung als gegeben hin. Danach scheuchte der Busfahrer alle Passagiere in den Bus und kontrollierte dann in Ruhe die Fahrkarten. Kurz vor der Abfahrt gab auch er noch mal den Hinweis auf das Reiseziel und zum Glück waren alle im richtigen Bus. Die Fahrt im Fernbus verlief ohne Probleme und ohne Staus, so dass wir pünktlich kurz nach 14 Uhr in Rostock ankamen.

Home Sweet Home

Am Hauptbahnhof in Rostock bepackte ich mein Fahrrad wieder und machte mich auf zur letzten Etappe meiner Fahrradtour.

Vorbei am Kröpeliner Tor rollte ich erstmal zum Stadthafen und folgte dann der B105 nach Bad Doberan. Schnell fiel mir auf, dass die meisten Radwege in Schweden um Längen besser sind als die Radwege in deutschen Großstädten. Die letzen 20 km legte ich in aller Ruhe zurück und ließ mir mein Abenteuer nochmal durch den Kopf gehen.

Gegen 15.30 Uhr erreichte ich meine Heimatstadt Bad Doberan und beendete meine Tour vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Münster.

Von dort war es nur noch ein Katzensprung bis zu meiner Mama, die ich über meine ungefähre Ankunftszeit informiert hatte. Sie wartete auch schon ungeduldig mit dem Fotoapparat auf mich.

Knapp anderthalb Wochen zuvor hatte sie mich an der Fähre in Rostock abgesetzt und nun war ich plötzlich wieder da. Die Zeit verging rasend schnell. Die Eindrücke meiner Reise werden jedoch noch eine Weile in Erinnerung bleiben.

© nxcalibur, a.k.a. DER gÖTTERGATTE

„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad.“ – (Adam Opel, deutscher Unternehmer und Gründer der Firma Opel, 1837 – 1895)

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