Nun ist der vierte Tag unserer Reise angebrochen. Das Wetter begann vielversprechend, es war zwar bewölkt, aber warm. Wir fuhren mit der UBahn wie schon am Tag zuvor zum Schottentor und frühstückten gemütlich im stylischen Lokal „Das Kolin“.
Wir hatten heute noch gar keinen so richtigen Plan, sind von unserem Frühstück geradewegs durch die Herrengasse und haben uns hier umgeschaut. Wir sind dann wie am Tag zuvor zum Michaelerplatz gekommen, wo wir noch einmal diesen Teil der Hofburg angeschaut haben.
Wir liefen durch die Burg durch und sind am Heldenplatz angekommen. Wir verweilten dort, beobachteten das bunte Treiben und bestaunten das imposante Gebäude hinter der Statue von Prinz Eugen von Savoyen – die „Neue Burg“.
Wir folgten dann der Empfehlung der beiden Mädels von gestern und besuchten das MuseumsQuartier. Der Innenhof ist umgeben von etlichen Museen und Lokalitäten zum Essen und Trinken. Auf der freien Fläche waren zahlreiche Enzis (das Wort habe ich ja noch nie gehört) aufgestellt, Outdoormöbel für öffentliche Plätze, auf denen man bequem eine Runde verschnaufen kann. Und das taten wir auch. Wir genossen die soeben durchkommende Sonne und schnatterten.
Leider sollte die Sonne nicht anhalten und es fing schon bald an zu regnen. Eine Option dem Regen zu entkommen wäre gewesen, einfach in eines der Museen zu gehen, aber leider sind wir nicht wirklich Museumsgänger (Abgesehen vom Sisimuseum 😉 ).
Also beschlossen wir zurück auf das Gelände der Hofburg zu gehen und flüchteten uns in das Schmetterlingshaus. Tropisch warm war es hier. Wir haben die wilden Flugakrobaten beobachtet, Mensch, die waren aber wirklich flink unterwegs. Gar nicht so einfach mit einer normalen Digitalkamera mal ein Foto zu schießen.
Der Regen hatte nun nachgelassen. Wir liefen zur Karlskirche, denn wir hatten erfahren, das man dort in die Kuppel fahren konnte und dachten, dass wir eine gute Aussicht auf Wien hätten. Das war Pustekuchen. In die Kuppel konnten wir zwar hochfahren, aber mehr der Kuppel wegen. Oben angekommen konnte man nur durch vier vergitterte Fenster gerade mal so ein bisschen nach draußen schauen. Ganz geheuerlich war mir das aber sowieso nicht da oben. Im Grunde war das Ganze Konstrukt eine Art Baugerüst an dem der Fahrstuhl angebracht war und oben angekommen konnte man noch ein paar Treppen weiter nach oben gehen um sich die Malereien in der Kuppel anzuschauen.
Mir war das zu hoch und zu wackelig. Ich war froh als wir wieder unten waren. Wir fanden auch, dass dieses Baugerüst inmitten der Kirche das Bild ein bisschen verschandelte. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Der Chorraum, das Oratorium und die Orgelempore waren aber sehenswert und wirklich sehr beeindruckend.
Nach dem Besuch der Karlskirche sind wir zum Kaffee in das Café Mozart gegangen, was sich unweit der Albertina und direkt neben dem berühmten Sacherhotel befindet. Auch das Flair des Café Mozart hat uns sehr gefallen und es ist so wie wir uns ein Café in Wien vorgestellt haben. Heute bestellte ich mir ein Stück Sachertorte, während meine Freundin auf etwas Fruchtigeres zurückgriff. Ich war begeistert von der Sachertorte, mir hat sie super geschmeckt. Ich empfand sie als nicht ganz so trocken wie die vom Vortag im Central Café, wo ich mir bei der Freundin einen Bissen stibitzen durfte.
Wir fuhren nun mit der Straßenbahn zwei Haltestellen zum Schwarzenbergplatz von wo aus wir durch den Stadtpark schlenderten und hier und da ein paar Denkmäler und Büsten berühmter Wiener Persönlichkeiten wie Johann Strauß, Ludwig van Beethoven oder Franz Schubert anschauten.
Leider fing es auch hier wieder an zu regnen und wir gingen gegen Abend flott vom Park aus mit dem Schirm durch die Stadt und begaben uns ohne großartig rumzusuchen in ein Restaurant zum Abendessen. Leider komme ich partout nicht drauf, wie das hieß und wo genau es sich befindet, wir sind ja durch den Schirm in der Sicht etwas eingeschränkt gewesen. Das Restaurant schien aber etwas gehobenere Klasse zu sein und italienische Küche war Schwerpunkt ohne wie ein typischer Italiener rüberzukommen. Es war jedenfalls sehr lecker.
Das war also wieder ein schöner Tag in Wien, wenn auch der Regen etwas genervt hat. Aber wenigstens war es angenehm warm, was man von dem nächsten Tag eindeutig nicht mehr sagen konnte. Aber dazu später mehr.