Heute hieß es früh aufstehen, denn wir hatten einen langen Tag vor uns. Zunächst ging es zur Post um Briefmarken zu kaufen und der nächste Halt war die Tankstelle. Als beides erledigt war, fuhren wir aus Page heraus. Ziel war zu Erst der Antelope Canyon.
Antelope Canyon
Wir hatten die Wahl zwischen Upper und Lower Canyon, was soviel heißt wie oberer und unterer Canyon. Wir entschieden uns für den Unteren. Auch weil wir schönere Fotos aus diesem im Internet gesehen hatten. Neben dem Eintritt für den Canyon fiel dann auch noch eine Sondersteuer an, da wir uns in der Navajo (gesprochen Navaho) Nation, einem Indianerreservat, befanden. Diese fiel mit 6 Dollar aber noch verträglich aus. Nach einer kurzen Wartezeit starteten wir mit Pete, unserem Tourguide, in Richtung Canyoneingang. Die Tour, die aus ungefähr 13 – 14 Leuten bestand, war die bisher größte Ansammlung von Deutschen die wir hier gesehen/getroffen haben. Die Amerikaner waren mit gerade mal 4 Vertretern stark in der Minderheit. Um Punkt 11 Uhr ging es los. Zunächst gingen wir an einem Gedenkstein vorbei, der an 11 ertrunkene Touristen erinnert, die hier vor 12 Jahren bei einer Springflut ums Leben kamen. JA, man kann auch in der Wüste ertrinken, speziell dann, wenn eine Springflut den Canyon runterjagt. Hat natürlich Mut gemacht, aber da auch am Horizont weit und breit keine Wolke zusehen war, “wagten” wir den Abstieg in den Canyon trotzdem.
Der Canyon selber hat nur sehr wenige Stelle, wo sich eine Gruppe von der Größe komplett aufhalten kann. So zog sich die Ansammlung von Menschen eher auf wie eine Perlenschnur. Ab und zu bot sich aber die Gelegenheit für ein schönes Bild.
Welcome to the Mars
Am Ende des Canyons ging es dann wieder rauf auf die Marsoberfläche. Unser Tourguide meinte nämlich zur Begrüßung “Welcome to Mars”. Von der Temperatur her passte es auch ziemlich gut. Aber da es im Canyon selber eher kühl war, nutzen wir die Gelegenheit uns schnell aufzuwärmen.
Als wir zurück am Auto waren, fuhren wir schnell zurück nach Page um uns etwas zum Mittagessen zu genehmigen. Danach ging es schnurstracks auf nach Moab in Utah. Auf dem Weg dorthin lag das berühmte Monument Valley mit seinem einzigartigen Panorama.
Monument Valley
Auch hier fiel wieder die Indianersondersteuer an, denn wir waren wieder auf Navajo Nation – Gebiet. Man sollte meinen, dass es hier teurer ist, weil das Monument Valley wesentlich größer ist, aber tatsächlich war es um einen Dollar günstiger. Wir sind jedenfalls bis zum Besucherzentrum hochgefahren und haben die ersten Bilder gemacht.
Offroad
Da wir schon im Internet gelesen hatten, dass es eine Straße direkt durch das Valley gibt, haben wir auch direkt danach Ausschau gehalten. War nicht schwer zu finden, da sie nicht asphaltiert ist und jedes Auto eine dicke Staubwolke hinter sich herzieht. Zum Glück haben wir einen SUV, oder zu deutsch Geländewagen, der zudem noch Allradantrieb hat. Wir also schnell wieder rein ins Auto und die Buckelpiste runtergebrettert. Die Straße war auch mit normalen PKW befahrbar, aber eigentlich soll man mit Mietwagen da nicht runter, wenn dieser kein SUV ist. Naja, die jenigen die es gewagt haben, sind gut durchgekommen, nur eben etwas langsamer als wir.
Dusty
Als wir nach etwa anderthalb Stunden wieder auf asphaltierte Straßen zurückkehrten, beschlossen wir unserem tapferen Autochen einen Spitznamen zu geben. Ford Escape klingt einfach zu langweilig, darum heißt er jetzt Ford “Dusty” Escape. Dusty wie Staubig. Warum? Seht selbst:
Gut, das Dusty ohnehin rot ist, sonst hätte es vermutlich noch schlimmer ausgesehen. Schließlich machten wir uns dann auf die etwa zweieinhalb-stündige Fahrt nach Moab. Wirklich interessant war die Fahrt nicht, es gab zwar hin und wieder einen merkwürdig geformten Felsen oder Berg, aber meistens ging es einfach nur gerade aus vorbei an Flachem Gefilde.
In Moab angekommen schrieben wir schon 23:00 Uhr. Und wir hatten tatsächlich großes Pech bei der Motelsuche. Zwar ist Moab voll von Motels, denn das Städtchen ist Anlaufpunkt vieler Touristen, jedoch war es Freitag Abend und alle Motels waren ausgebucht. Wir sind dann einen Ort zurück gefahren, versuchten dort nochmal unser Glück. Aber Fehlanzeige. Uns blieb nichts anderes übrig als uns auf einen Campingplatz zu stellen und mal eine Nacht im Dusty zu nächtigen. Es war jetzt nicht die bequemste Variante, aber wir haben es überlebt. Na dann, Gute Nacht auch.
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