[Reise] Florida 2017 – Welcome to the Wilderness

Den heutigen Tag begannen wir mit einem deftigen Frühstück in Mel‘s Diner. Danach setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Norden. Das Ziel sollte der Myakka River State Park sein. State Parks sind ja die kleinen Geschwister der National Parks. Man sollte sich bei jedem USA-Besuch die Zeit nehmen und wenigsten ein paar zu besuchen. Meistens sind sie ja kleiner, aber trotzdem wunderschön.

Myakka River State Park

Nach einem kurzen Abschnitt auf dem Highway 41 fuhren wir auf die Interstate 75, also die Autobahn und die Prinzessin ergab sich bald dem beruhigenden Motorengeräusch und schloss die Augen. Da wir Mautstationen vermeiden wollten, verließen wir die Interstate bald wieder und fuhren durch das ruhige und einsame Hinterland Floridas. Während wir so die Landstraßen entlang fuhren, neigte sich der Tankanzeiger immer mehr dem roten Bereich entgegen. Doch von Tankstellen war weit und breit nichts zu sehen und vom Myakka River State Park auch nicht. Aber zum Glück tauchte kurze Zeit nach dem die Warnleuchte für die Restreichweite von 100 Meilen aufleuchtete, schließlich auch der State Park auf.

Der kleine Park war noch nicht besonders gut besucht und so waren wir im Infocenter fast alleine. Allerdings gab es auch nicht so viel zu sehen, da die Infotafeln und Schaubilder zu Flora und Fauna des Parks sich aufgrund der Nähe zu den Everglades nicht sonderlich von denen im Nationalpark unterschieden. Ich nutzte die Gelegenheit die Parkranger noch nach der nächsten Tankstelle zu fragen. Zum Glück war diese nicht so weit entfernt, wie die letzte an der wir vorbei gefahren waren.

So stiegen wir bald wieder ins Auto und fuhren zum ersten Haltepunkt auf der Straße durch den State Park. Dies war eine kleine Brücke die auf beiden Seiten von Parkplätzen gesäumt war. Dutzende andere Besucher tummelten sich hier und wechselten regelmäßig die Brückenseite um ins Wasser zu starren.

Vermutlich suchten alle nach den allgegenwärtigen Alligatoren in Florida, dabei machten sie sich in diesem Park doch eher rar. Nur die überall herumstehenden Warnschilder kündigten von ihrer Anwesenheit.

Da wir nur in weiter Ferne zwei Alligatoren sehen, aber nicht genau erkennen konnten fuhren wir weiter. Von den, die Straße säumenden, Bäumen hing spanisches Moos herunter und ließ die Umrisse der Baumstämme und Äste etwas verschwimmen.

Schon bald erreichten wir den nächsten Haltepunkt. Von hier starteten wir zu einer kleinen Wanderung über einen kurzen Lehrpfad. Der Pfad führte quer durch den Wald und wir sahen jede Menge verschiedene Laubbäume und Palmen, teilweise mit Moos überwachsen.

Canopy Walk

Wie viele andere Wanderwege ist auch dieser als Rundweg angelegt. Nach der Hälfte des Weges kamen wir am Canopy Walk an. Das ist ein Baumkronenpfad, obwohl in diesem speziellen Fall wohl eher von einem Baumkronenpfädchen.

Der Pfad war nicht wirklich zwischen Baumkronen, sondern zwischen zwei Holztürmen und recht kurz.

Trotzdem konnten wir vom Pfad aus das spanische Moos wunderbar aus der Nähe ansehen.

Der zweite Turm war um einiges höher als der Zugang zum Baumkronenpfad aber wir wagten trotzdem den Aufstieg. Nach etlichen Stufen erreichten wir schließlich die etwas wackelige Aussichtsplattform in 23 Metern Höhe. Der Blick nach unten ließ einen schon mal kurz schlucken, aber die Aussicht ließ uns die Höhe schnell vergessen. Die ruhigen Wälder um den Aussichtsturm herum lassen einen auch fast vergessen, dass man sich mitten in einer der fortschrittlichsten Industrienationen der Welt befindet. Die Everglades erstrecken sich über viele tausend Quadratmeilen und werden nur ab und zu von einem Highway durchschnitten.

Vom Baumkronenpfad aus fuhren wir weiter zum Myakka Outpost, einem kleinen Restaurant mit wesentlich größerem Souvenirshop.

Auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht, tummelten sich hier wesentlich mehr Besucher, was auch daran liegen könnte, dass von hier ein Boot zu einer Rundfahrt über den nahegelegenen Lake Myakka abfuhr.

Mit einem Beutel voller Souvenirs und einer kleinen Mahlzeit im Bauch verließen wir den Outpost schließlich wieder.

Sarasota National Cemetery

Am Parkausgang wandten wir uns dann, wie am Morgen von der Rangerin beschrieben, nach rechts und fuhren in Richtung Sarasota. Dabei kamen wir am Sarasota National Cemetery vorbei. Wir gingen eine kleine Runde über den Friedhof der für die Angehörigen Streitkräfte angelegt ist, und eine erschreckende Größe aufweist.

Sehr nachdenklich setzten wir unsere Fahrt fort. Das nächste Ziel war aber erstmal eine Tankstelle. Danach konnten wir die Rückfahrt zum Hotel in Angriff nehmen. Das monotone Motorengeräusch während der Fahrt auf der Interstate sorgte dafür, dass die Prinzessin schnell wieder die Augen schloss, aber rechtzeitig vor der Ankunft am Hotel wieder erwachte. Dort machten wir uns kurz frisch und fuhren dann zum Abendbrot bei Hooters. Die Prinzessin gönnte sich ein paar Fischtacos und ich aß einen Burger. Zum Dessert gab es dann noch einen äußert leckeren Minikuchen.

Minigolf

Wer jetzt denkt das war’s, der irrt. Wir fuhren nochmals in die Nähe des Lakes Regional Park, den wir schon besucht hatten. Allerdings wollten wir nicht in den Park sondern zu noch nicht allzu später Stunde noch ein Runde Minigolf spielen. Die Castle Golf Inc Minigolfanlage war unser letztes Ziel für diesen Tag. Die ganze Anlage war, wie der Name „Minigolf“ schon sagt, recht überschaubar, und doch hatten wir eine Menge Spaß dabei, uns auf den abwechslungsreichen Bahnen auszutoben. Da ging es durch Steilkurven und Wasserfälle, über Hängebrücken, um Ecken und Kanten, auf und ab und das alles unter den wachsamen Blicken des Burgdrachen, der über der Anlage thronte.

Zwischendurch blieb aber auch mal Zeit um mit dem Glücksbärchi der Anlage zu kuscheln.

Doch trotz des Spaßes den wir hatten, wurde uns immer wieder bewusst gemacht, dass jenseits des Zaunes der sichere Tod lauerte!

So neugierig wir auch waren, vor was wir uns hier in Acht nehmen sollten, so wenig hatten wir Lust mit den Zähnen Bekanntschaft zu machen, die dieses Schild angeknabbert hatten. Wir waren uns aber ziemlich sicher, dass dieses etwas merkwürdig aussehende Geschöpf vermutlich nicht dafür verantwortlich war.

Wir spielten den Parcours unbeschadet durch und nach meinem glorreichen Sieg fuhren wir zurück ins Hotel und fielen erschöpft ins Bett.

DER gÖTTERGATTE

Unterkunft: Americas Best Value Inn in Fort Myers

Temperaturen: 28°

Gefahrene Meilen: ca. 185

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2 Kommentare

  1. Was soll ich dazu sagen, außer ja? Das Motorengeräusch war aber auch manchmal ermüdend 🙂

  2. Pingback:[Reise] Florida 2017 - What a wonderful day -

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